das kulturland libanon

Die einstige "Schweiz des Nahen Ostens" ringt in unseren Tagen um seine weitere Existenz als Nationalstaat. Die schwere Explosion im Hafen von Beirut könnte sich als Menetekel erweisen und den Zerfallsprozess beschleunigen, sollten ernste Reformen nicht gelingen: Die hochkomplexen Verhältnisse haben ihre Ursache in den zahlreichen Ethnien und Konfessionen, die den Libanon ausmachen. Doch gerade in einer historischen Betrachtung wird auch deutlich, dass das Land seit Jahrtausenden einen Brückenfunktion zwischen Ost und West bildet, eine besondere kulturelle Schnittstelle, die es immer wieder vermochte, die Region in fruchtbare Spannung zu versetzen und Innovationen voranbrachte. In zwei Teilen werfen wir einen Blick auf die reiche Kulturgeschichte des Landes, die Entstehung des Libanon bis hin zur aktuellen Entwicklung.

Eckdaten :


Um 2500 v.Chr. : Kleinkönigreiche in Byblos, Beirut und Tyros.

Um 1450 v. Chr. : Thutmosis III. erobert den Küstenstreifen und schlägt die Hethiter bei Megiddo.

Um 1000 -740 v.Chr. : Entstehung einer gemeinsamen Kultur der syrischen Küstenstädte. Als Phönizier betreiben sie Handel und Kolonisation.

740-539 v. Chr. : Assyrer und später Neubabylonier erobern Phönizien.

332 v. Chr. : Alexander besetzt Phönizien.

64. v. Chr. : Eroberung Phöniziens durch die Römer.

638-640 n. Chr. : Arabische Eroberung der Küstenstädte.

1098-1289 : Kreuzfahrerstaaten im Libanon.

16. Jh. : Beginn der osmanischen Herrschaft.

1590-1632 : Drusenemir Fakhr ad-Din II. unabhängiger Herrscher des Libanon.

1861-1919 : Autonome Provinz Mont Liban.

1926 : Republik Libanon.

1970 : Beginn des Bürgerkriegs.

TEIL 1

TEIL 2

 Ihr Dozent

Dr. Hans-Ulrich Kühn studierte Geschichte und Islamwissenschaften in Tübingen, Aix-en-Provence und Damaskus. Seit 25 Jahren arbeitet er als Studienreiseleiter im Nahen und Mittleren Osten und ist ein guter Kenner der Region. Darüber hinaus ist er als freier Dozent in der Erwachsenenbildung an zahlreichen Einrichtungen tätig. Er promovierte über ein Thema aus der Spätzeit der Kreuzzüge mit arabischen Quellen und Handschriften des 13. Jahrhunderts. Die Dissertation ist unter dem Titel Sultan Baibars und seine Söhne, Frühmamlūkische Herrschaftssicherung in ayyūbidischer Tradition (Mamluk Studies 18) bei V&R in Göttingen veröffentlicht. 

Lesetipps :

Glenn E. Markoe, Die Phönizier. Stuttgart 2003.

Marlies Heinz, Altsyrien und Libanon, Geschichte, Wirtschaft und Kultur vom Neolithikum bis Nebukadnezar. Darmstadt 2002.

Merian – Syrien/Libanon Aug. 1997

Liza Asseily, Ziad Asseily, Libanon, Das Kochbuch, Mezze, Manakish und Taboulé. München 2019.

Ursula Assaf-Nowak, Briefe aus dem Libanon. Norderstedt 2021.