Zehn ausgewählte plastische Werke verschiedener Künstler beleuchten exemplarisch und geben einen Einblick in die Entwicklung der Plastik in den Jahren um 1870 bis in die zwanziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Ausgehend von Carpeaux´ barock anmutender Triumph der Flora, Meuniers Arbeiterfigur des Lastenträgers und Daumiers berühmter Figur des Ratapoil würdigt und erklärt die Erfindung des Torsos durch Auguste Rodin und stellt diesem Aristide Maillols Schaffen gegenüber.

Den beiden Künstlern Rodin und Maillol folgen die Formreduktion von Brancusi, eine Tierplastik des Tierliebhabers Franz Marc und die Expressivität des deutschen Wilhelm Lehmbruck. Marcel Duchamps Provokation durch den Flaschentrockner wird thematisiert, um sich abschließend dem surrealistischen Vogel von Max Ernst zuzuwenden.

In der künstlerischen Aufbruchsstimmung der Jahrzehnte um 1900 entstehen eine Vielzahl an verschiedenartigen Positionen innerhalb des plastischen europäischen Kunstschaffens. Der Vortrag zeichnet einen lebhaften Einblick in diese spannende Epoche!

Eckdaten :

1865/70 entsteht der Triumph der Flora von Jean Baptiste Carpeaux,

1889 gestaltet Constantin Meunier seinen Lastträger,

1891 ensteht Daumiers Ratapoil,

Um 1900 erfindet Auguste Rodin den Torso und formuliert seinen L´homme qui marche, 

1911 : Aristide Maillols Sommer,

1907/08 : Constantin Brancusi formt Den Kuss,

1908/09 : Franz Marcs Bronze Zwei Pferde,

1913 formuliert Wilhelm Lehmbruck seinen expressiven Geneigten Frauentorso,

1914 provoziert Marcel Duchamp mit seinem Flaschentrockner,

1924 ensteht der surrealistische Vogel von Max Ernst.

Ihre Dozentin

Dr. Ursula Schmitt-Wischmann ist promovierte Kunsthistorikerin und ausgebildete Museums-und Kunstpädagogin. Sie arbeitet seit rund 30 Jahren als Museums-und Kunstpädagogin für die Kunstvermittlung der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe in den Bereichen Erwachsenen- und Schülerbildung. Außerdem ist sie in einer Privatschule als Kunstpädagogin tätig und betreibt ihr privates Atelier, das "Kunstatelier im Heidelberger Weststadthaus", in dem sie Kunstkurse veranstaltet. Sie ist unter anderem Autorin des malerischen Werkverzeichnisses zu Max Kaus.