Der Zerfall des Osmanischen Reiches

im 18. und 19. Jahrhundert 

Rund 400 Jahre beherrschten die Türken weite Teile Europas und Asiens. Mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches begannen die europäischen Großmächte im 18. Jh. mit einer beispiellosen Einflussnahme auf die Geschicke des Nahen Ostens. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen dauern bis heute an und sie sind oft Ursachen zahlreicher heutiger Konflikte in der gesamten Region. Wo liegen die Ursprünge des Nahostkonfliktes und warum stehen sich Griechen und Türken einander oft feindselig gegenüber? Warum ist die griechische Nationalfahne weiß-blau? In einem historischen Bogen und dem Schwerpunkt auf den Entwicklungen des 19. Jahrhunderts können wir diese Grundlinien nachzeichnen. Die Folgen des Imperialismus wirken bis heute nach und sind teilweise Ursache der heutigen Probleme.  

Eckdaten :

1768-74 : Türkisch-russischer Krieg.

1774 : Vertrag von Küçük Kaynarca.

1783 : Russische Annexion der Krim.

1798-1801 : Französische Besetzung von Ägypten.

1805 : Muhammad Ali wird Herrscher von Ägypten.

1821-29 : Griechischer Unabhängigkeitskrieg.

1853-55 : Krimkrieg.

1856 : Pariser Kongress.

1869 : Eröffnung des Suezkanals.

1876 : Proklamierung der osmanischen Verfassung. 

1878 : Berliner Kongress: Unabhängigkeit von Serbien, Rumänien, Bulgarien (endgültig: 1908); Österreich-Ungarn besetzt Bosnien und Herzegowina.

1882 : Briten besetzen Ägypten.

1897 : Türkisch-griechischer Krieg.


 Ihr Dozent

Dr. Hans-Ulrich Kühn studierte Geschichte und Islamwissenschaften in Tübingen, Aix-en-Provence und Damaskus. Seit 25 Jahren arbeitet er als Studienreiseleiter im Nahen und Mittleren Osten und ist ein guter Kenner der Region. Darüber hinaus ist er als freier Dozent in der Erwachsenenbildung an zahlreichen Einrichtungen tätig. Er promovierte über ein Thema aus der Spätzeit der Kreuzzüge mit arabischen Quellen und Handschriften des 13. Jahrhunderts. Die Dissertation ist unter dem Titel Sultan Baibars und seine Söhne, Frühmamlūkische Herrschaftssicherung in ayyūbidischer Tradition (Mamluk Studies 18) bei V&R in Göttingen veröffentlicht. 

Lesetipps :

Josef Matuz, Das Osmanische Reich, Grundlinien seiner Geschichte. Darmstadt 1994. 

Robert Mantran (ed.), Histoire de l’Empire Ottoman. Poitiers 1994. 

Bernard Lewis, The Emergence of Modern Turkey (Studies in Middle Eastern History). Oxford 2020 (Neuauflage).