Syrien - Ein altes Kulturland wird zerstört

Die kriegerische Auseinandersetzung seit einem Jahrzehnt zeigt neben menschlichem Leid noch eine ganz andere Dimension: Die Zerstörung von Kulturwerten ersten Ranges. Wir wollen in einem historischen Streifzug durch die Jahrhunderte den Fokus darauf richten und einen Bogen schlagen von der Bronzezeit über die Antike und das christliche Byzanz zum frühen Islam und wandern über die Zeit der Kreuzzüge bis in die osmanische Epoche in das 20. Jh. Und wir werden gemeinsam feststellen: Syrien ist die Wiege der Kultur und seine besonderen Schätze der Menschheit sind bedroht oder bereits zerstört. Kommen Sie mit auf eine besondere Reise, zu fernen Orten und ferne Zeiten. Herr Dr. Hans-Ulrich Kühn studierte in Damaskus und war seit Ende der 1980er Jahre bis zum Ausbruch des Krieges regelmäßig und intensiv vor Ort.

Eckdaten :

Um 9000 v.Chr. : Seßhaftwerden von Jägern und Sammlern, Beginn des Ackerbaus, größere Siedlungen.

3000-1800 v.Chr. : Hochkulturen von Ebla und Mari.

Um 1000 v.Chr. : Aramäische Staatenbildung.

333 v. Chr. : Alexander der Große, Beginn des Hellenismus.

1. Jh. v. Chr. : Römische Expansion in den Orient.

106 : Expansion Kaiser Trajans, Ende des Nabatäerreiches.

272 n. Chr. : Aurelian besiegt Zenobia von Palmyra.

4. Jh. : Ausbreitung des Christentums.

6. Jh. : Grenzbefestigungen unter Kaiser Justinian.

635 : Muslime erobern Syrien.

661-750 : Kalifat der Omayyaden in Damaskus.

1099 : Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer.

1250-1516 : Herrschaft der Mamluken.

1516-1918 : Osmanische Zeit.

1918-1946 : König Faisal und französisches Mandat.

1946 : Unabhängigkeit.

TEIL 1

TEIL 2

 Ihr Dozent

Dr. Hans-Ulrich Kühn studierte Geschichte und Islamwissenschaften in Tübingen, Aix-en-Provence und Damaskus. Seit 25 Jahren arbeitet er als Studienreiseleiter im Nahen und Mittleren Osten und ist ein guter Kenner der Region. Darüber hinaus ist er als freier Dozent in der Erwachsenenbildung an zahlreichen Einrichtungen tätig. Er promovierte über ein Thema aus der Spätzeit der Kreuzzüge mit arabischen Quellen und Handschriften des 13. Jahrhunderts. Die Dissertation ist unter dem Titel Sultan Baibars und seine Söhne, Frühmamlūkische Herrschaftssicherung in ayyūbidischer Tradition (Mamluk Studies 18) bei V&R in Göttingen veröffentlicht. 

Lesetipps :

Johannes Odenthal, Syrien, Köln 1982.

Michael Fortin, Syrien – Wiege der Kultur (Ausstellungskatalog), Quebec 1999.

Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, Schätz des Alten Syrien (Ausstellungskatalog). Stuttgart 1999.

Rüdiger Gogräfe, Klaus Obermeier, Syrien. München 1995.