Sparta als Militärmacht

Sparta dominierte vom 6. bis zum 4. Jahrhundert nicht nur die Peloponnes, sondern war zunächst alleine, später in scharfer Konkurrenz zu Athen die führende Macht in der griechischen Poliswelt. Durch die Besonderheiten seiner Gemeindeordnung und seines Erziehungssystems konnte es ein professionelles Heer von Vollbürgern aufbieten, das im Hoplitenkampf allen übrigen griechischen Soldaten bei weitem überlegen war. Seine Effizienz bewies das spartanische Heer insbesondere in der Schlacht von Plataiai 479, nachdem die Spartaner zuvor in der katastrophal verloren gegangenen Schlacht an den Thermopylen immerhin ihr besonderes kriegerisches Ethos demonstriert hatten. Später zeigte sich Sparta auch in der Lage, Flotten zu führen, so dass es vorübergehend den Ägäisraum zu Lande und zu Wasser beherrschte. Allerdings sollte diese Vorherrschaft nicht lange andauern. Vielmehr sorgten allein schon die demographischen Probleme dafür, dass Sparta nicht ausreichend Ressourcen hatte, um eine weiträumige Herrschaft auszuüben. Geboten wird ein kurzer historischer Überblick des Aufstiegs Spartas, seines Sieges über Athen im Peloponnesischen Krieg (404) und des abrupten Niedergangs im vierten Jahrhundert.

Eckdaten :

480 : Schlacht an den Thermopylen. Tod des Leonidas.

479 : Schlacht von Plataiai. Sieg des Pausanias.

431 : Ausbruch des Peloponnesischen Krieges.

404 : Kapitulation Athens. Spartaner richten die Herrschaft der Dreißig in Athen ein.

394 : Spartanische Flotte des Peisandros von Pharnabazos und Konon besiegt: Ende der spartanischen Seeherrschaft.

386 : Sogenannter Königsfrieden.

371 : Schlacht von Leuktra: Ende der spartanischen Hegemonie. 

Ihr Dozent

Bruno Bleckmann ist seit 2003 Professor für Alte Geschichte an der Universität Düsseldorf. Sein Spezialgebiet ist die Historiographie der Spätantike. Er hat auch Publikationen zur griechischen und römischen Geschichte vorgelegt, darunter: Die römische Nobilität im Ersten Punischen Krieg, Berlin 2002; Die Germanen. Von Ariovist bis zu den Wikingern, München 2009; Der Peloponnesische Krieg, 2. Auflage, München 2016. 

Lesetipp :

K. H. Welwei, Sparta. Aufstieg und Niedergang einer antiken Großmacht, Stuttgart 2017.